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Fach-Info

Brandschutz in Mega-Holzbau

Nach seiner Fertigstellung 2019 wird «Mjøstårnet» das höchste Holzgebäude der Welt sein. Es steht in Norwegen und ist mit 18 Stockwerken 81 Meter hoch. Eine zentrale Anforderung an Gebäude dieser Dimension ist der Brandschutz. Viele Laien sehen da für Holzkonstruktionen unüberwindbare Probleme. Aber: Die umgesetzten Brandschutzmassnahmen machen «Mjøstårnet» deutlich sicherer als vergleichbare konventionelle Gebäude.

 

«Mjøstårnet» ist so designt, dass seine statischen Grundfunktionen auch bei einem Vollbrand ohne Löscheinsatz intakt bleiben, das Gebäude kann nicht kollabieren. Die Brettschichtholzstruktur ist so dimensioniert, dass auch nach längerer Brandeinwirkung der Kern aus unverbranntem Holz noch stark genug ist. Und weil die tragenden Elemente so weit auseinander stehen, kann sich das Feuer nicht selber ausbreiten.

Die sechs wichtigsten Brandschutzmassnahmen des «Mjøstårnet»:

  • Brettschichtholzstrukturen: Die Brettschichtholzstrukturen sind so gross dimensioniert, dass sie auch nach einem Vollbrand ihre Tragfähigkeit behalten. Diese BSH-Stützen sind so positioniert, dass sie sich im Brandfall nicht gegenseitig beeinflussen.

  • Sprinkleranlage: Ein hochmodernes Sprinklersystem erstickt jeden Brand schon im Keim.

  • Feuerwehr: Die ansässige Feuerwehr kann das Gebäude fernüberwachen. In einem speziellen Kontrollraum zeigen Monitore Live-Informationen. Dadurch lässt sich ein Brand gezielter und effizienter löschen.

  • Feuerschutzstreifen: Die Schwachstelle einer Holzkonstruktion liegt beim Stahl der Verbindungen. Sie werden im «Mjøstårnet» mit speziellen feuerfestem Material verkleidet, das sich bei über 150° C um das 20-fache ausdehnt und so den Stahl vor zu hohen Temperaturen schützt.

  • Brandabschnitte: Jedes Geschoss, jedes Apartment, jedes Hotelzimmer bildet einen eigenen Brandabschnitt.

  • Fassade: Um vor aussenseitigem Brandüberschlag zu schützen, wird die Fassade mit Feuerschutzmittel beschichtet.