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Fach-Info

Dämmen mit variabler Wirkung

Herkömmliche Aussendämmungen halten zwar die Wärme im Haus, nutzen aber die Kraft der Sonne kaum. Ein neues, variables System soll jetzt je nach Bedarf Wärme dämmen oder solare Gewinne ermöglichen. Es basiert auf dem schon länger bekannten Prinzip, dass viele Folien mit Luftzwischenräumen Strahlung und Luftzirkulation wirksam unterbinden.

 

 

Bei der Plusenergiewand handelt es sich um ein etwa 20 cm tiefes Wandelement mit zwei Glasscheiben. Dazwischen befinden sich bis zu 15 dünne, aluminiumbeschichtete Kunststoff-Folien, die für einen Dämmwert von 0,18 W/m²K sorgen. Sobald die Einstrahlung genug hoch ist und der Raum beheizt werden soll, fahren die Folien nach oben. Sie werden von einer elektrisch angetriebenen Welle aufgerollt, ähnlich wie bei einem Rollladen.

 

Die heutigen Erkenntnisse zeigen, dass es je nach Verschattung eines Gebäudes ausreichen wird, nur einen Teil der Fassade auf der Südseite als Plusenergiewand auszuführen. Die gegen Norden ausgerichteten Teile könnte man konventionell dämmen. Investitionskosten von 200 Euro/m2 sind das Ziel. Sie stünden jährlichen Einsparungen bei der Heizenergie von 20 Euro/m2 gegenüber.

 

Entwickelt wurde die Plusenergiewand und insbesondere deren Mechanismus zum Auf- und Abrollen vom Unternehmen I-n-solation. Die Idee ist in einem Patent geschützt, welches das deutsche Bundesforschungsministerium zur Hälfte mitfinanziert hat. Ein weiterer Partner ist das Fraunhofer ISE in Freiburg. Unternehmer Sergej Kvasnin verhandelt aktuell mit einem Hersteller, der daraus ein «ästhetisch anspruchsvolles Fassadensystem» machen soll.