Kontakt Mediadaten Offene Stellen inserieren
Fach-Info

Fluch oder Segen?

Der Bundesrat will die 2010 eingeführte Deklarationspflicht für Holz und Holzprodukte aufheben. Die Gründe sind wirtschaftlicher Natur: Holzexporte in die EU als wichtigstes Abnehmergebiet werden durch die Deklarationspflicht erschwert. Bei Importen aus Drittländern – dazu zählt auch die Schweiz – ist der administrative Aufwand höher, was den Handel mit Schweizer Partnern unattraktiv macht. Der Bundesrat möchte deshalb die EU-Regelung übernehmen.

 

Die EU hat aber in Sachen Holzdeklaration einen ganz anderen Weg eingeschlagen: Sie hat mit der EUTR den Holz-Raubbau verboten. Verkäufer müssen bei Kontrollen nachweisen, dass ihre Lieferkette vom Produzenten über Zwischenhändler bis zu den fertigen Produkten legal ist. Die Schweizer Deklarationspflicht dagegen informiert nur über die Holzart und ihre geografische Herkunft, liefert den Konsumenten also Informationen für den Kaufentscheid. 

 

Gegen das Abschaffen der Deklarationspflicht haben sich in einer gemeinsamen Mitteilung die Schweizer Waldeigentümer, die Forstunternehmer, die Holzindustrie sowie Holzwerkstoffe Schweiz ausgesprochen. Zusätzlich wünschen sich die vier Verbände eine Schweizer Regelung gegen die Einfuhr von Holz aus illegalen Quellen analog zur europäischen EUTR.

 

Die Schweiz könne den Holz-Raubbau verbieten und damit den Handel mit der EU erleichtern, ohne dass damit gleich auch die Deklarationspflicht gekippt werden müsse, so die vier Verbände. Dass für die Konsumenten die Herkunft ersichtlich ist, sehen sie als Vorteil, insbesondere für das Schweizer Holz.

 

Der Schreinermeisterverband VSSM sowie Holzbau Schweiz haben zu diesem Thema bisher nicht offiziell Stellung bezogen. Beide Verbände haben sich seinerzeit deutlich gegen die Einführung derDeklarationspflicht für Holz und Holzprodukte ausgesprochen.