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Fach-Info

Nutzerverhalten wichtiger als Bau

Die Energieverbrauchswerte von Passivhäusern sind nicht wesentlich tiefer als bei Wohnhäusern, welche nur die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllen. Dies geht aus einem Praxisvergleich im deutschen Wiesbaden hervor. Der Heizenergieverbrauch ist in den Passivhäusern zwar niedriger, dafür der Stromverbrauch fast doppelt so hoch wie in Standardhäusern. Diesen Umstand führen die Eigentümer auf die Lüftungsanlagen zurück.

 

Die Untersuchungsresultate zeigen, dass das Nutzerverhalten eine zentrale Rolle spielt. So habe es bei beiden Baustandards einzelne Wohnungen gegeben mit niedrigen, aber auch solche mit sehr hohen Verbräuchen. Bei den untersuchten Objekten handelt es sich um Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen. Unter den aktuellen Nutzern gibt es nur wenige, die sich speziell für eine Passivhauswohnung interessierten. Entsprechend gross wer der Aufklärungsbedarf bezüglich dem Heiz- und Lüftungsverhalten.

 

Das Projekt vergleicht Gebäude, deren Lage, Ausrichtung, Abmessung sowie Anzahl und Verteilung der Wohnungen identisch sind. Sie unterscheiden sich nur durch ihre Baustandards voneinander. Die Baukosten für die Passivhäuser lagen 13,5% über jenen für die nach gesetzlichen Mindestanforderungen (EnEV 2009) erstellten Gebäude. Bisher liegen Resultate für das erste Betriebsjahr vor, das Modellprojekt läuft noch weitere zwei Jahre.

 

Deutsche Passivhäuser müssen ähnliche Anforderungen erfüllen wie sie an den Schweizer Minergie-P-Standard gestellt werden.