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Fach-Info

Pilze wachsen zu Möbeln

Mit Hilfe einer Form kann man die Pilz-Holz-Masse wie gewünscht wachsen lassen. 
Bisher wurden vor allem Hocker und Lampenschirme im Biofacture-Verfahren hergestellt. 

Normalerweise versucht man, Holz vor Pilzen zu schützen, weil diese als pflanzliche Schädlinge dem Holz stark zusetzen. Zwei Londoner Designer setzen jetzt Pilze gezielt ein als Nützlinge für ihre Möbel und Einrichtungsgegenstände aus Holz. Sie sind eine interessante Variante zu Produkten aus Metall oder Kunststoff.

 

 

Mit dem von Ninela Ivanova und Sebastian Cox entwickelten Biofacture-Verfahren kann man das Material wachsen lassen, beziehungsweise es grossziehen. Dazu werden frische Holzspäne – zum Beispiel von Weiden – sterilisiert und anschliessend Pilzkulturen des Zunderschwamms beigemischt. Weil die Pilze beginnen, das Holz zu durchwachsen, entsteht ein stabiles Material.

 

Mit Hilfe einer Form kann man die Masse in der gewünschten Gestalt wachsen lassen. Es dauert zwischen vier und sechs Wochen, bis so ein Möbel fertig ist. Der ganze Prozess braucht kaum Energie, es sind weder erhöhte Temperaturen, noch Licht oder Feuchtigkeit erforderlich.

 

Bisher haben die beiden vor allem Hocker und Lampenschirme auf diese Weise hergestellt. Das Material ist in seinem Endstadium sehr leicht, hat eine feste Struktur und ist bis zu einem gewissen Grad sogar feuerfest. Und, was in Zukunft wohl immer wichtiger wird: Die so hergestellten Produkte sind vollständig biologisch abbaubar, also kompostierbar.