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Fach-Info

Zu viele Lehrvertragsauflösungen

In der Schweiz werden 20 bis 25% aller Lehrverträge frühzeitig aufgelöst, die meisten davon im ersten Ausbildungsjahr. Dies geht aus dem ersten Trendbericht des Hochschulinstituts für Berufsbildung (EHB) hervor. Lehrvertragsauflösungen bedeuten allerdings nicht immer einen Lehrabbruch: 50 bis 77% der Lernenden setzen ihre Ausbildung innerhalb von zwei bis drei Jahren fort.

 

Gemäss der Untersuchung schneiden die Schreiner nicht besser ab als andere Branchen: Der Bericht fasst sie zusammen mit den anderen Holzberufen sowie Lernenden der Papier-, Kunststoff- und Glasbranche. Diese Gruppe liegt mit einer Auflösungsquote von 27,4% etwas über dem Durchschnitt von 23,4%.

 

Es wurde auch festgestellt, dass in der Westschweiz, wo ein geringerer Anteil der Jugendlichen eine berufliche Grundbildung beginnt, mehr Lehrverträge aufgelöst werden als in der Deutschschweiz. Während in der Genferseeregion mehr als ein Drittel aller zweijährigen Lehrverträge (35,1%) aufgelöst werden, sind es in der Zentralschweiz nur 17,3%.

 

Die Ursachen für Lehrvertragsauflösungen sind unter anderem in mangelhaften schulischen Leistungen der Lernenden, sozialen Konflikten am Arbeitsplatz und schlechten betrieblichen und beruflichen Ausbildungsbedingungen zu suchen. Lehrvertragsauflösungen sind der häufigste Grund, weshalb rund zehn Prozent der jungen Erwachsenen in der Schweiz keinen Ausbildungsabschluss erreichen.