Kontakt Mediadaten Offene Stellen inserieren
Fach-Info

Ein Gigant für die Queen

Der Tisch ist zerlegbar und dadurch transportfähig. 
Durch das Herunterklappen der beiden äusseren Planken reduziert sich die Breite deutlich. 
Der Tisch noch unbehandelt in der Werkstatt. 
Die Konstruktion wurde an einem Modell getestet und optimiert. 
Prinzessin Anne zeigte sich vom 13 Meter langen Tisch beeindruckt.  

Vom Fund der uralten Mooreiche bis zum fertigen Möbelstück dauerte es 10 Jahre. Jetzt kann der 13 Meter lange Tisch in der Kathedrale in Ely (GB) bestaunt werden, wo er am 17. Mai durch Prinzessin Anne feierlich enthüllt wurde. Die Hersteller, ein Team aus Schreiner und Freiwilligen, widmen den imposanten Tisch der Queen zu ihrem Platinjubiläum. 

 

«Tisch für die Nation»

Die Tischplatte besteht aus fünf durchgehenden 3 cm dicken Brettern, die in voller Länge zusammengefügt wurden. Die individuelle Form und der Charakter der einzelnen Bretter wird durch die speziell entwickelte Kantenausbildung «River Joint» unterstützt. Diese wird sichtbar, wenn die beiden äusseren Planken in voller Länge heruntergeklappt werden. Das geht ganz mühelos und reduziert die Breite des Tisches von 150 cm auf 85 cm. Das Untergestell ist aus Bronze gefertigt. Für den Transport kann der Tisch auseinandergebaut werden.  

 

 

Vom Acker zum Tisch – ein Kraftakt

Die Bergung und die Bearbeitung des sechs Tonnen schweren und 13.4 Meter langen Stamms stellte das Team um Schreiner und Mooreichen-Spezialist Hamish Low vor zahlreiche Herausforderungen. Vom extra eingeflogenen Sägewerk aus Kanada, das aus dem Stamm die 13 Meter langen Bretter sägte, über die eigens konstruierte 14 Meter lange Trocknungskammer bis hin zur hochmodernen Hobelmaschine, musste für alles eine Lösung gesucht werden. 

Gigant unter Giganten

Die gewaltige Mooreiche wurde 2012 auf einem Feld in Norfolk (GB) ausgegraben. Experten glauben, dass es sich dabei um den grössten intakten, 5000 Jahre alten, subfossilen Stamm einer alten Rieseneiche handelt. Vermutlich ist es sogar nur ein Teil - möglicherweise nur ein Viertel - des ursprünglichen Baumes. 

 

Für die Beteiligten erfüllte sich mit der Enthüllung des Tisches eine Vision: Die Erhaltung des aussergewöhnlichen Baumstammes in seiner vollen Länge und somit auch Bewahrung eines nationalen Schatzes. Die Entstehung des Tisches ist auf der Website von «The Fenland Black Oak Project» gut dokumentiert. (mw)