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Fach-Info

Ein Haus aus Türen

Der «Circular Pavilion» fällt auch wegen seiner kronenförmigen Dachform auf. 
An den für die Fassade verwendeten Innentüren sind noch Beschläge sichtbar. 
Die 180 Türblätter aus Holz stammen aus dem gleichen Abbruchobjekt. 
Weil die Stühle aus dem Sperrgut geholt wurden, ist jeder ein bisschen anders. 

«Circular Pavilion» heisst das Gebäude in Paris, das zu über 60% aus Materialien besteht, die ein zweites Mal genutzt werden. Doch sein Name täuscht: Nichts an dem Haus ist rund. Die Bezeichnung bezieht sich auf den Prozess der Kreislaufwirtschaft, nach dem der Abfall des Einen die Ressourcen des Anderen bilden sollen.

 

Abfall von Baustellen, irrtümlich bestellte oder ungenutzte Lagerbestände: Jedes der am «Circular Pavilion» verwendeten Materialien hat seine eigene Geschichte. 180 Holztüren aus einem Hausabbruch in Paris sind für die Fassade verwendet worden. Das Isoliermaterial im Inneren stammt vom Dach eines Supermarktes. Im Aussenbereich ist die Terrasse aus dem Holz eines «Beach Events» erbaut.

 

Für die Möblierung hat man 50 Stühle aus dem Sperrgut geholt, hergerichtet und lackiert. Der Pavillon stand eine Zeit lang auf dem Vorplatz des Pariser Hôtel de Ville für Ausstellungen, Workshops, Diskussionen und dergleichen zur Verfügung. Inzwischen wurde er abgebaut und als Klubgebäude eines Sportvereins im 14. Arrondissement für dauerhaften Gebrauch wieder installiert.

 

Mit dem «Circular Pavilion» wollten die Architekten von Encore Heureux das Potenzial der Wiederverwendung in der Architektur aufzeigen. Ihr Ziel ist eine verstärkte Materialbeschaffung aus ungenützten Lagern und Ressourcen. Das würde den Ressourcenverbrauch einschränken, gleichzeitig auch Produktionen verringern und damit Abfall vermeiden.