Ihr habt die Uhr, wir haben Zeit

Die Generalversammlung von Küche Schweiz im Bieler Volkshaus. (© Morris Schmid, moël Visuals)

Der Wiener Neurobiologe Bernd Hufnagl während seinem Referat. (© Morris Schmid, moël Visuals)

Die frisch diplomierten Küchenplaner/innen erhielten ihr Diplom. (© Morris Schmid, moël Visuals)



Der Branchenverband Küche Schweiz blickte an seiner Generalversammlung vom 8. Mai in Biel auf ein ereignisreiches 2024 zurück mit gut besuchten Veranstaltungen. Erfreulich entwickelt sich auch der Mitgliederbestand. In den letzten vier Jahren nahm er stetig zu auf aktuell 266. Die Marke von 300 Mitgliedsfirmen soll 2026 überschritten werden.
Küchenhandbuch und Gesamtarbeitsvertrag
In Arbeit ist die Revision des Küchenhandbuches. Es soll bis Ende 2025 fertig gestellt sein und wird neu unter dem Namen «Konzept Küche» publiziert. Für Küche Schweiz ist zudem der Gesamtarbeitsvertrag ein wichtiges Thema, das viele Mitglieder betrifft. Die zuständige Arbeitsgruppe strebt mehr Mitspracherecht an. Aktuell gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Schreinermeisterverband VSSM kompliziert.
Probleme der digitalisierten Gesellschaft
Im zweiten Teil der GV zeigte der Neurobiologe Bernd Hufnagl die Schwierigkeiten unseres Gehirns mit der digitalisierten Gesellschaft. Digitale Dauerpräsenz, Ablenkung und Zeitdruck führen dazu, dass die meisten Menschen kaum aktiv zuhören. Den wenigsten ist das aber richtig bewusst. Und viele schaffen es kaum noch, sich zu entspannen. Der Ausspruch eines Afrikaners gegenüber einer Europäerin bringt es auf den Punkt: «Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit».
«Schauen Sie blöd»
Der Gastreferent erläuterte pointiert, aber gut verständlich, wie man die Ursachen dieses Verhaltens identifizieren und die Folgen lindern kann. Gemäss Bernd Hufnagl können Menschen nur dann gute Ideen entwickeln, wenn es ihnen langweilig ist. Deshalb empfiehlt er Tagträumen, und zwar auch während der Arbeit. Oder wie er es ausdrückte: «Setzen Sie sich zwei Mal pro Tag auf eine Bank und schauen Sie blöd.»
Rahmenprogramm im Hochpreissegment
Das vor der Versammlung durchgeführte Rahmenprogramm war auf die Uhrenstadt Biel abgestimmt. Die Teilnehmenden konnten zwischen zwei Themen aus dem Luxusbereich wählen. Zur Wahl standen ein geführter Besuch im ungewöhnlichen Holzbau des neuen Uhrenmuseums von Omega sowie der Einblick in die Schweizer Messermanufaktur CeCo Ltd. mit der bekannten Marke Sknife.