Kunden begeistern
Markus Fust und Serge Eggler (rechts) im Gespräch mit Moderatorin Vanessa Meier.






Unter dem Motto «Mehrwerte schaffen – Kunden begeistern» fand das SchreinerForum 2025 in der Badener Trafohalle statt. Der Unternehmertag des Schreinermeisterverbandes VSSM zog fast 300 Personen an. Im Mittelpunkt standen die spannenden Referate: zwei von Brancheninsidern und vier von Personen mit Aussenblick. Zwischen den Programmpunkten blieb genügend Zeit für den Austausch untereinander – was rege genutzt wurde.
Emotionen mit Videos transportieren
Markus Fust, Gründer und Geschäftsführer der Fust AG aus Wil SG stellte zusammen mit GL-Mitglied Serge Eggler seine Unternehmensphilosophie vor. Mit «Ecoleo» (Massmöbel vom Online-Schreiner) und der Pulverbeschichtung «Woodcoat» führt die Schreinerei noch zwei weitere Marken. «Wir wollen Mehrwert schaffen durch Emotionen», so Markus Fust. Deshalb werden die meisten Angebote mit Videos des geplanten Projekts ergänzt.
Planungsleistungen den Kunden verrechnen
Als Mitinhaberin der Falegnamaria Curdin Müller SA erläuterte Erica Müller die Idee ihres Möbelladens im Unterengadin. Sie verkauft dort sowohl eigene Produkte als auch Möbel bekannter Designer. Es brauche Kunden mit ähnlichen Werten, damit eine emotionale Verbindung zur Schreinerei möglich sei. Erica Müller erklärte auch, wie ihr Mann und sie es inzwischen schaffen, die Kosten von Planungsleistungen den Kunden zu verrechnen.
Die Vorteile sichtbarer Produkte
Dennis Reichardt zeigte sich etwas neidisch auf die Schreinereien: Ihre Produkte seien sichtbar und emotional. In der Gebäudetechnik gebe es diesen Vorteil nicht, so der CEO von Die Klimamacher AG aus Arbon TG. Seine Branche stellt Endkunden Online-Rechner zur Verfügung, um Beratungsaufwände vor Austragsvergabe zu minimieren. Viel Potenzial sieht Dennis Reichardt in besserer Zusammenarbeit der verschiedenen Gewerke am Bau.
Was lernt uns das englische Königshaus?
Zita Langenstein liess sich in Grossbritanien als Butler ausbilden und arbeitete auch für das englische Königshaus. Sie kennt die entscheidenden Punkte der Dienstleistungskompetenz aus dem ff. Den Anwesenden zeigte sie auf, dass man Kunden nicht wegen des Preises verliert, sondern in den meisten Fällen wegen mangelnder Aufmerksamkeit. Einer ihrer Leitsprüche ist deshalb «Gewöhnliches ungewöhnlich gut machen».
Emotionen beim Sport und beim Reisen
Spannende Inputs kamen auch von Hubert Waeber, Präsident des Eishockeyclubs Fribourg Gottéron und Unternehmer in Autogewerbe. Er zeigte Parallelen, aber auch Unterschiede zwischen Unternehmen und professionellen Sportvereinen auf. Ebenfalls in seinem sehr emotionalen Umfeld ist André Lüthi tätig. Als Verwaltungsratspräsident von Globetrotter erzählte er unterhaltsam aus dem Geschäftsleben und seiner Begeisterung für das Reisen.

