Kontakt Mediadaten Offene Stellen inserieren
Fach-Info

Markanter Holzriese

Aufbau der vier Elemente mit Teleskopkran. (Bild: Christian Pfaller) 
Das Holz wurde nicht behandelt und – vom Haupttragwerk abgesehen – nicht verleimt. (Bild: Ladina Bischof) 
Dreieckige Öffnungen geben den Blick frei in den Wald. (Bild: Ladina Bischof) 
Der neue Aussichtsturm im Herrenholz in Dietlikon ist 41,5 Meter hoch. (Bild: Ladina Bischof) 

Er ist mit seinen 41,5 Meter Höhe aktuell zwar nur der dritthöchste Holzturm der Schweiz. Umso spektakulärer ist dafür die Form des neuen Hardwaldturms, der letzten Sommer in Dietlikon eröffnet wurde. Die wie verdreht wirkende Konstruktion aus unbehandeltem Holz ist mit einer halboffenen Schalung verkleidet, die je nach Perspektive geschlossen oder durchlässig erscheint. 

 

Im Innern führen 209 Holzstufen auf die Aussichtsplattform. Oben angekommen, sieht man über die Baumwipfel hinweg bis in die Alpen. Dreieckige Öffnungen – geschickt platziert – lenken die Blicke beim Auf- und Abstieg zudem immer wieder nach draussen. Das verbaute Holz stammt zu hundert Prozent aus dem lokalen Wald. Nicht weniger als sieben Holzarten kamen zum Einsatz – jede dort, wo sie sich am besten eignet.  

Schwergewichtige Millimeterarbeit

Der Turm besteht aus vier vorfabrizierten baugleichen Segmenten mit einer Höhe von je 10 Metern. Ein Teleskopkran stapelte die Teile dann vor Ort übereinander. Anschliessend wurden sie über Verbindungslöcher von 30 Millimeter Durchmesser in der Schwebe mit Schrauben zusammengefügt – eine Präzisionsarbeit nur für Schwindelfreie. Das oberste Element wiegt 42 Tonnen und musste in der Höhe von 30 Metern eingepasst werden.

Wie die Wurzeln eines Baumes

Was hoch aufragt, braucht Halt im Boden. Dafür sorgen 16 Mikropfähle, die 20 Meter in die Tiefe reichen und einem Druck von 400 Tonnen standhalten sollen. 

Nicht 0815

Hinter dem Projekt steht das Forstrevier Hardwald und dessen Anrainergemeinden Opfikon, Kloten, Wallisellen, Bassersdorf und Dietlikon. Der mutige Entwurf stammt vom Solothurner Architekturbüro Luna Productions, das sich beim Projektwettbewerb gegen 42 andere Teams durchgesetzt hat. (mw)