Hingucker

Zinken zeigen

 

Zinkenverbindungen sollen in erster Linie stabil sein und sauber passen. Sie zeigen aber auch die Handwerkskunst, die in einem Möbel steckt. Deshalb bietet es sich an, dass man sie besonders hervorhebt. Beim vorliegenden Beispiel des Berliners Walter Mason handelt es sich um eine einseitig verdeckte Verbindung, deren sichtbarer Teil sehr dekorativ wirkt.

 

 

Das Ungewöhnliche an dieser Verbindung ist ihr eingesetzter Teil aus hellem Ahorn. Er unterscheidet sich deutlich vom Nussbaumholz der Seiten. Ohne den Hell-Dunkel-Kontrast kämen die speziellen Zinken kaum zur Geltung. Ihre drei Teile machen diese Verbindung aber auch sehr aufwändig und schwierig in der Herstellung.

 

Ohne CNC-Technik wäre diese komplizierte Bearbeitung kaum in der nötigen Präzision möglich. Weil das Werkzeug mit seinem kleinen Durchmesser verhältnismässig viel Holz zerspanen muss, wird in mehreren Durchgängen gefräst. Das helle Zwischenstück sowie der Zinkenteil werden am Rand des Maschinentisches senkrecht angespannt, während die Seite mit den Schwalbenschwänzen liegend bearbeitet wird.

 

Am anspruchsvollsten ist aber bestimmt das Zwischenstück. Damit es sich überhaupt einspannen lässt, fräst man es an einem ganzen Brett an, und zwar stirnseitig. Dadurch reisst das Holz beim Bearbeiten weniger aus und die Bruchgefahr ist geringer. Mit einer Kreissäge sowie der Bandsäge trennt man anschliessend den filigranen Teil aus dem Brett.