Besser als Holz?
Der thermoplastische Werkstoff lässt sich in Schichten zu 3D-Formteilen pressen.
Bei genauem Hinschauen erkennt man den Flachs als Grundmaterial von «Ekoa TP».
Der dünne Werkstoff eignet sich auch zum Beplanken von Verbundplatten.
Der neue Werkstoff «Ekoa TP» sieht aus wie Holz, lässt sich aber wie Kunststoff verarbeiten. Er basiert auf Lignin, das aus Flachs-Abfällen gewonnen wird, was das Material sehr ökologisch macht. Allein Kanada produziert 1 Million Tonnen Flachs pro Jahr zum Gewinnen von Samen und wirft die Stängel weg.
Der US-amerikanische Hersteller Lingrove verwendet diese Naturfasern und verbindet sie mit einem biobasierten Harz, das aus Lignin besteht. Daraus wird in einem Endlosverfahren dünnes «Ekoa TP» produziert und die Bahnen aufgerollt. Mit entsprechenden Formen lässt sich der thermoplastische Werkstoff nach dem Zuschneiden in mehreren Schichten zu 3D-Formteilen pressen.
Bisher wurden mit dem Werkstoff in erster Linie Möbelteile wie Sitzschalen oder Komponenten für Musikinstrumente und Sportgeräte produziert. Der Hersteller versucht jetzt, zusätzlich in anderen Bereichen Fuss zu fassen und fertigt mit dem Verbundwerkstoff zum Beispiel auch Spülen für Küchen. Mittelfristig will sich Lingrove mit «Ekoa TP» im Bausektor etablieren.
Mittlerweile wird der Werkstoff auch als Deckschicht von Verbundplatten angeboten, wobei er mit verschiedenen Kernmaterialien kombiniert wird. Polyurethanschaum und Kartonwaben werden damit beplankt, aber auch Balsakerne. Lingrove arbeitet zusätzlich mit neuartigen, biobasierten Kernen.