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Fach-Info

Alternative zu Bauschäumen

Tanninschaumstoffe weisen hervorragende Dämmeigenschaften auf. (Foto: Kunz) 

Dass man aus Tannin (Gerbstoffen) Schäume mit hervorragenden Eigenschaften herstellen kann, wusste man schon länger. Neben sehr guten mechanischen Eigenschaften zeichnen sie sich unter anderem durch exzellentes thermisches und akustisches Isoliervermögen aus und sind nicht brennbar.

 

Allerdings wurden solche «Hochleistungs-Tannin-Schäume» bisher nur aus tropischen Baumarten wie Mimosa und Quebracho hergestellt. Einem europäischen Forschungsverbund gelang es nun, ein Verfahren zur Schaumherstellung aus europäischen Baumarten zu entwickeln.

 

In erster Linie soll dabei das Nebenprodukt Rinde verwertet werden. Im Moment gibt es zwei Rezepturen für Tannine aus der Monterey- und der See-Kiefer sowie eine Rezeptur für Fichtenrindentannin, deren Eigenschaften mit denen aus den tropischen Baumarten im Wesentlichen vergleichbar sind.

 

Ob sich das Verfahren in Mitteleuropa industriell umsetzen lässt, hängt u. a. von den Tannin-Ausbeuten bei der Extraktion aus Fichtenrinde ab. Da man aus Rinde aktuell vor allem Energie gewinnt, bietet sich eine Kaskadennutzung an zur Vermeidung von Nutzungskonkurrenzen: Nach der Tannin-Extraktion bleiben 80 bis 85% der ursprünglichen Biomasse übrig, die weiter als Energieträger zur Verfügung stehen.