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Fach-Info

Glas für guten Mobilfunk-Empfang

Mitarbeitende der ETH Lausanne (EPFL) mit dem neu entwickelten Fensterglas. 

Metallbeschichtungen verbessern bei Fensterglas zwar die Wärmedämmung, beeinträchtigen jedoch den Mobilfunkempfang stark. Forscher der ETH Lausanne (EPFL) haben nun zusammen mit Industriepartnern ein spezielles Fensterglas entwickelt, das elektromagnetische Wellen nicht mehr abschirmt. Das Spezialglas ist für Mobilfunk sogar gleich durchlässig wie unbeschichtetes Fensterglas.

 

Die Neuentwicklung eröffnet interessante Anwendungsmöglichkeiten, denn Gebäude mit Glasfassade verhalten sich oft wie ein faradayscher Käfig, der elektromagnetische Wellen abgeschirmt. Das gleiche Phänomen tritt auch bei Eisenbahnwagen auf. Jetzt sind Materialien denkbar, die selektiv elektromagnetische Wellen passieren lassen, nicht aber WLAN-Signale, was die Sicherheit in Unternehmen erhöhen würde.

 

Beim neu entwickelten Fensterglas graviert ein Hochpräzisionslaser eine spezielle Struktur in die Metallschicht, wobei er rund 2,5% der Oberfläche abträgt. Diese reflektiert weiterhin Wärmestrahlung, wird aber für elektromagnetische Mobilfunkwellen und Licht durchlässiger. Die Veränderung ist gemäss EPFL praktisch unsichtbar.

 

Die neu entwickelten Gläser haben sich bereits bewährt. Im Rahmen einer Studie stattete das Berner Transportunternehmen BLS einen Triebzug damit aus. Ab September will das Unternehmen weitere 36 Züge umrüsten. Weitere Tests durch die Fachhochschule der italienischsprachigen Schweiz (SUPSI) und die Swisscom sind im Gange.