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Fach-Info

Holz noch leistungsfähiger?

Bei der Mineralisierung wird Holz mit mineralischen Lösungen getränkt. 
Holz mit mineralischen Kristallen (weiss) angereichert 
Holz ohne Anreicherung mineralischer Kristalle 
Mineralisierte Brandproben im Vergleich mit unbehandelten (rechts). 

Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung hat Holz einige problematische Eigenschaften: Es brennt, ist nicht lichtstabil und anfällig gegenüber Pilzen. Um den Werkstoff leistungsfähiger zu machen, entwickelten Forschende der Berner Fachhochschule BFH in Biel einen Prozess, den sie Mineralisierung nennen.

 

 

Dabei wird das Holz mit mineralischen Lösungen getränkt. Dadurch werden verschiedene chemische Reaktionen ausgelöst, die dann in der Holzstruktur zur Bildung schwer löslicher Kristalle führen. Diese verbessern die Holzeigenschaften nachhaltig. Im Fokus des BFH-Forschungsteams standen einheimische Holzarten, hauptsächlich Buche, Tanne und Kiefer.

 

Versuche belegen, dass die Behandlung des Holzes dessen Entflammbarkeit deutlich behindert, der Brand kann sich auf der Oberfläche weniger gut ausbreiten. Zudem ist das Holz weniger anfällig gegen Mikroorganismen, wie zum Beispiel holzzerstörenden Pilzen. Die Einlagerung der Kristalle führt auch zu einer höheren UV-Stabilität der Holzoberfläche, was sich positiv auf die Dauerhaftigkeit und Witterungsbeständigkeit auswirkt.

 

Der mittlerweile auch zum Patent angemeldete Prozess eröffnet Industriepartnern vielfältige Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Produkte. So können in Zukunft zum Beispiel witterungsbeständigere Fassaden oder feuerresistente Bauteile für den Innenbereich aus Schweizer Holz hergestellt werden.