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Fach-Info

Holz statt Haut

Das geschmeidige Holzleder wird aus verpressten Holzfasern produziert. 
Holzleder ist sehr dünn und leicht. 
Durch Versiegelungen erhalten Holzlederoberflächen verschiedenste Haptiken. 

Im Unterschied zu anderen Lederersatzprodukten handelt es sich bei Holzleder nicht um geschmeidig gemachtes Furnier. Es wird aus Holzfasern gewonnen, welche mehrschichtig vernetzt und anschliessend verpresst werden. Beigemischte Bindemittel erhöhen die Stabilität. Das dünne, reiss- und abriebfeste Material lässt sich wie Leder verarbeiten. Es wiegt nur einen Viertel vom Gewicht des Originals und ist komplett wasserunempfindlich.

Schönes Altern

Verglichen mit anderen Imitaten altert Holzleder sehr ähnlich wie echtes Leder. Es wird weicher, geschmeidiger und bildet eine ledergleiche Patina. Mit zunehmendem Alter wird es dadurch immer schöner und lederähnlicher. Durch Verwenden von verschiedenen Versiegelungen, kann man der Holzlederoberfläche zahlreiche unterschiedliche Haptiken verleihen.

Aus Österreich

Den Begriff Holzleder hat der Österreicher Rupert Stockinger schützen lassen. Er produziert mit seiner Firma 2g8er GmbH jährlich rund 500 Taschen und 1000 Portemonnaies aus dem Werkstoff. Dabei profitiert er vom verschlechterten Image des tierischen Leders: Es erfordert zum Gerben und Färben kritische Chemikalien sowie grosse Mengen Wasser. Dazu kommen ethische Vorbehalte.

Ähnlichkeit zu gross?

Die 2g8er GmbH verfügt sogar über eine Holzleder-Variante, die wie echtes Leder riecht. Verantwortlich dafür ist das zum Versiegeln verwendete Wachs, das auch bei Schuhen zum Einsatz kommt. Diesen bekannten Geruch verbindet man automatisch mit Leder, obwohl er vom Wachs stammt. Das finden gemäss Rupert Stockinger nicht alle Kundinnen und Kunden gut, einige stören sich an der zu grossen Ähnlichkeit mit tierischem Leder. (hw)