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Fach-Info

Keine Bieridee mehr?

Eigentlich waren die Verantwortlichen des Jungunternehmens Arboloom zuversichtlich: Mit ihren Holz- statt den bisherigen Plastikbechern sollte bei Fussballspielen im Wankdorfstadion ein Schritt in die nachhaltige Zukunft erfolgen. Doch im Sommer 2023 wurde die Einführung der Holzbecher nach nur einem Match gestoppt. Denn viele YB-Fans beklagten einen veränderten Bier-Geschmack.

Produktionsfehler

Bei ihrer Analyse fanden die Entwickler dann heraus, dass der Eigengeschmack auf Fehler bei der Produktion zurückzuführen war. In einem längeren Optimierungsverfahren ist es in enger Zusammenarbeit mit der Brauerei sowie mit Biersommeliers gelungen, die Mängel zu beheben. Die Holzbecher sind neu so beschaffen, dass das Bier länger kalt bleibt, mehr Schaum und einen intensiveren Biergeschmack entwickelt.

Tests mit den Fans

Getestet wurden die verbesserten Becher von 130 YB-Fans, die sich beim Pilotversuch sehr kritisch geäussert hatten. Im Endeffekt sprachen sich noch 16% gegen die Einführung des Holzbechers aus. Anderseits stellten insbesondere jene Fans, die sich im Sommer vehement gegen den Becher ausgesprochen hatten, grosse Verbesserungen bei Geschmack und Geruch fest. Die neuen nachhaltigen Getränkebecher werden nun stufenweise eingeführt.

Spanplatten aus Bierbechern

Die Becher werden mit FSC-zertifiziertem Holz aus der EU hergestellt. Die ursprüngliche Idee, dafür Schweizer Holz einzusetzen, erwies sich als unrealistisch, weil hierzulande keine Firma entsprechendes Furnier produziert. Die gebrauchten Becher werden dann von Swiss Krono in Menznau (LU) zu Spanplatten verarbeitet. Ihr ökologischer Fussabdruck ist dreimal geringer als der eines Plastikbechers und 20% kleiner als jener von Mehrwegbechern, die im Mittel rund zehnmal verwendet werden. (hw)