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Fach-Info

Mehr als eine Absturzsicherung

Die Wohnung im 6. Stock stand im Vollbrand. 
Das Glasgeländer verhinderte den Brandüberschlag auf die Balkone oberhalb. 
Geschmolzenes, verformtes Verbundsicherheitsglas aus Einscheibensicherheitsglas. 

Feuerausbreitung an der Aussenfassade stellt ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar – das ist spätestens seit der Brandkatastrophe im Londoner Grenfell Tower allgemein bekannt. Zentrale Bedeutung kommt dabei den Balkonen und insbesondere ihren Geländern zu, wie ein Beispiel aus Berlin zeigt. Dort brannte eine Wohnung im 6. Stock. 

 

Der Balkon war durch ein Ganzglasgeländer der Baureihe «GM Railing» von Glas Marte absturzgesichert. Diese Konstruktion besteht aus Verbundsicherheitsglas mit zweifach Einscheibensicherheitsglas, ist an der unteren eingespannten Glaskante vollflächig mit unbrennbarem Silikon in ein Aluminiumprofil verklebt. Die gleichmässige Verklebung vermied hohe Temperaturunterschiede, was den Bruchzeitpunkt verzögerte.

 

Beim brennenden Balkon war das Geländer nach 25 Minuten derart erhitzt, dass das Glas schmolz und in kleineren, zusammenhängenden Stücken nach unten tropfte. Wären die Gläser nur in ein U-Profil geklemmt worden, hätte das Aluminium nachgegeben. Dann hätte die Gefahr bestanden, dass die ganzen Glaselemente mit ihrem Gewicht von etwa 250 kg nach unten gefallen wären.

 

Das geschlossen ausgeführte Glasgeländer verminderte in diesem Fall die Luftströmung auf dem Balkon der brennenden Wohnung. Zusätzlich erschwerte das Geländer den Brandüberschlag auf die weiter oben liegenden Balkone, die ebenfalls durch Glasbrüstungen geschützt waren. Ausserdem wird ein Feuer durch die transparenten Gläser hindurch von aussen früh erkannt.