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Fach-Info

Roboter mit Gefühl für Holz

Bei Jenga geht es darum, einen von 54 Holzquadern aus einem Turm zu ziehen, ohne dass dieser einstürzt. Gute Spieler brauchen viel Fingerspitzengefühl und ein scharfes Auge, also Fähigkeiten, die man Robotern kaum zutraut. Ingenieure am Massachusetts Institute of Technology haben nun einen Roboter entwickelt, der über Fertigkeiten zum Schieben, Ziehen, Platzieren und Ausrichten der Spielsteine verfügt. 

 

 

Möglich macht dies ein neu entwickeltes taktiles Lernsystem. Dabei probiert der künstliche Jenga-Spieler zuerst aus, was beim Verschieben von Spielblöcken passiert und misst die auftretenden Kräfte. Er kombiniert ähnliche Daten und lernt daraus, so wie Menschen Erfahrungen sammeln. Dadurch spielt der Roboter schon nach 300 Versuchen – viel weniger als mit klassischen Lernalgorithmen – relativ gut Jenga.

 

So haben Tests gezeigt, dass der Roboter, wenn er alleine spielt fast so viele Züge schafft wie Menschen, ehe der Turm zusammenbricht. Er ist allerdings noch ein gutes Stück davon entfernt in einem echten Spiel Gegner aus Fleisch und Blut zu schlagen. Das ist aber auch nicht das Ziel. Es geht vielmehr um praktische Arbeit, welche Roboter dank der neuen Technologie besser verrichten könnten.

 

Es gibt viele heute von Hand erledigte Aufgaben, bei denen das Gefühl es «richtig gemacht zu haben» durch Kräfte und taktile Hinweise entsteht. Das taktile Lernsystem könnte also interessant sein, wenn Roboter solche Aufgaben erfüllen sollen. Das Gefühl des Einschnappens oder einer angezogenen Schraube entsteht in fast jedem Schritt durch Kraft und Tastsinn, nicht durch Sehen.