Schön, aber gefährlich

Wie von Zauberhand brennen sich feine Motive in die Holzoberfläche. Die sogenannten Lichtenberg-Figuren haben grosse Ähnlichkeit mit verzweigten Baum- und Sternmustern. Das Geheimnis hinter diesem Phänomen steckt in der elektrischen Spannung, die sich in fein verästelten Mustern ihren Weg durch das Holz bahnt.

Auf Holz werden die dekorativen Figuren im Kunstbereich eingesetzt, aber auch zum Verzieren von Gegenständen wie zum Beispiel Drechslerwaren. Allerdings muss man berücksichtigen, dass jedes Motiv ein Unikat ist. Je nach Holzbeschaffenheit, Vorbehandlung und angelegter Spannung verlaufen die Brandspuren anders. Sie lassen sich auch nur sehr bedingt lenken.

Mit relativ einfachen Mitteln kann man Holz mit Lichtenberg-Figuren versehen. Als Leitmittel dient mit Wasser angerührtes Backpulver, das zuerst auf die Oberfläche aufgetragen wird. Dann setzt man das Holz unter Strom. Sobald die Spannung hoch genug ist, beginnen sich die feinen Motive zu bilden. Solche Experimente sind allerdings sehr gefährlich. Fehlmanipulationen können zu tödlichen Stromschlägen führen.

Lichtenberg-Figuren kommen auch in der Natur vor. Blitze zeichnen diese typischen Muster ebenfalls in den Himmel und am Einschlagsort sind die Motive auch zu sehen. Selbst an den Körpern von Blitzschlagopfern kann man sie erkennen. Benannt werden die Figuren nach ihrem Entdecker, dem deutschen Physiker Georg Christoph Lichtenberg.