Hingucker

Wasser arbeitet

 

Weil sich viele «Hölzige» eine nasse Bearbeitung nicht vorstellen können, kommt Wasserstrahlschneiden bei Holz kaum zum Einsatz. Dabei hätte das Verfahren zahlreiche Vorteile. Es ist sehr präzis, ermöglicht feine Konturen und vermeidet Ausrisse. Besonders geeignet ist es für Kompositwerkstoffe: unterschiedliche Materialmerkmale wie Dichte, Feuchtegehalt enthaltene Klebstoffe oder Harzanteile sind hier kein Prolem.

 

 

Das Prinzip des Wasserstrahlschneidens beruht darauf, dass ein extrem feiner, sehr schneller Wasserstrahl das Holz mechanisch erodiert. Anders als beim Laser oder bei rotierenden Werkzeugen entsteht weder mechanische Reibung noch Wärme. Der Strahldurchmesser liegt bei 0,1–0,3 mm. Auf den CNC-gesteuerten Anlagen müssen auch der Druck, der Vorschub sowie der Abstand zur Werkstückoberfläche geregelt werden.

 

Dass die Werkstücke durch Wasserstrahlbearbeitungen nass werden, lässt sich nicht wegdiskutieren. In Frage kommen deshalb nur Materialien, die mindestens kurzzeitig hohe Feuchtigkeit aushalten. Diese Eigenschaft ist bei Massivholz und vielen Holzwerkstoffen gegeben. Zu berücksichtigen gilt es aber die Trocknungszeit sowie Massveränderungen durch allfälliges Schwinden und Quellen.

 

Beim Reinwasser-Schneiden wird das Material ausschliesslich mit dem Medium Wasser bearbeitet. Dieses Verfahren eignet sich für Weichhölzer, Sperrholz sowie Hartholz bis etwa 20 mm Dicke. Beim Abrasiv-Schneiden wird dem Wasserstrahl ein scharfkantiger Sand beigemengt, der die Leistung erhöht. So lassen sich auch dickes Hartholz, Mutliplex, OSB, MDF über 20 mm und viele Verbundmaterialien trennen.