«Superwood»

«Superwood» weist eine um 50% höhere Bruchfestigkeit auf als Stahl und ein zehnmal besseres Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht. Weiter soll das neue Produkt die Brandschutzklasse A erfüllen und resistent sein gegen Fäulnis und Schädlinge. Bei «Superwood» wird weder ein synthetisches Polymer verwendet noch Klebstoff. Es handelt sich grundsätzlich um Massivholz, das mit einem speziellen Verfahren behandelt wird.
Kochen und pressen
Die verwendete Methode funktioniert mit verschiedenen Holzarten. Im ersten Schritt wird ein Teil des Lignins und der Hemicellulose aus dem natürlichen Holz entfernt. Dies erfolgt durch Kochen in einer wässrigen Mischung aus Natriumhydroxid und Natriumsulfit. Anschliessend wird das Holz heiss gepresst. Der vollständige Kollaps der Zellwände ermöglicht ein maximales Verdichten.
Stärker und dunkler
Das vierfach komprimierte Holz wird gemäss den Entwicklern rund zehnmal stärker, weil während dem Prozess zusätzliche Bindungen entstehen. Durch das Verfahren wird das Material auch dunkler und erinnert an tropisches Hartholz.
Entwickeln und investieren
Bereits 2018 wurde die Technologie an der University of Maryland entwickelt. Damals dauerte das Herstellverfahren mehr als eine Woche. Inzwischen konnte der Prozess auf wenige Stunden reduziert werden und «Superwood» geht in die Massenproduktion. Auf einer kommerziellen Anlage wird das Startup InventWood im Sommer erste Chargen herstellen. Dafür investierte das US-Unternehmen 15 Millionen Dollar.
Für Gebäude und Fahrzeuge
Zunächst sollen Produkte für die Aussenhaut von Gebäuden hergestellt werden. InventWood hat sich aber zum Ziel gesetzt, auch tragende Bauteile zu ermöglichen, die Beton und Stahl ersetzen. Aufgrund seiner technischen Vorteile könnte «Superwood» die Art und Weise, wie wir Holz verwenden, grundlegend verändern. Als interessantes Gebiet sehen die Entwickler auch den Fahrzeugbau.