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Fach-Info

Auf den Klimawandel eingestellt

Zum Glück können Bäume sehr flexibel auf ihre Umwelt reagieren, etwa indem sie bei Trockenheit mehr Wurzeln und bei guten Bedingungen viele Blätter für starkes Wachstum bilden. Jetzt haben Forschende der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL erstmals nachweisen können, dass Waldbäume ihre «Erinnerungen» an die veränderte Umwelt an die nächste Generation weitergeben. 

 

Im extrem trockenen Pfynwald im Wallis, bewässern die WSL-Wissenschaftler seit 2003 bestimmte Waldparzellen. Bei einem Teil davon wurde die Bewässerung nach 10 Jahren wieder gestoppt. Samen der Versuchsbäume wurden anschliessend unter unterschiedlichen Wasser-, Licht- und Temperaturbedingungen gesät. Das Resultat war deutlich: Nachkommen von an Trockenheit gewöhnten Elternbäumen gediehen mit wenig Wasser klar besser. Bei genügender Wasserversorgung lag jedoch der Nachwuchs der Eltern von bewässerten Flächen vorn.

«Vererbung» ohne Gene

Es ist den Bäumen nicht möglich, diese spezifischen Umweltanpassungen genetisch an ihre Nachkommen zu vererben. Dafür laufen die klimatischen Veränderungen zu schnell ab. Verantwortlich für das Erinnerungsvermögen der Bäume sind so genannte Methylgruppen, welche an die DNA-Bausteine angehängt werden und beeinflussen, welche Gene mehr oder weniger stark zum Einsatz kommen.

 

Für lange Zeit galt die Lehrmeinung, dass die Errungenschaften des Baumes für die nächste Generation verloren sind. Dass das jetzt widerlegt werden konnte, lässt hoffen, dass sich Bäume besser als befürchtet auf den Klimawandel einstellen können.