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Fach-Info

Bioverträglicher Holzschutz

Um Holz im Aussenbereich vor Pilzen und Bakterien zu schützen, setzen Forscher von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa selber auf Pilze. Sie verwenden Pilzarten die in der Lage sind, Holz mit einem antimikrobiellen Holzschutz aus Iod zu versehen. Ein zentraler Punkt ist dabei, dass das Iod nicht ausgewaschen werden kann.

 

Gearbeitet wird zum Beispiel mit dem Enzym Laccase, das von vielen Weissfäulepilzen ausgeschieden wird. Es kann die Oberflächeneigenschaften von Holz verändern, indem es chemische Untereinheiten des Lignins in Radikale verwandelt. Auf diese Weise wird die Oberfläche des Holzes reaktiv.

 

Das Verfahren ist bereits patentiert, man ist mit verschiedenen Partnern im Gespräch, so die Empa. Eine der möglichen Anwendungen sind Holzfassaden, die auch ohne speziellen Anstrich nicht mehr von Pilzen und Bakterien befallen werden können. Laccase ist biologisch abbaubar, für Mensch und Tier ungiftig und verursacht auch bei Hautkontakt keine Probleme.

 

Inzwischen sind zwei Langzeitversuche mit dem iodisierten Holz angelaufen. Für die Fassade erfolgen die Tests mit Tannen- und Fichtenholz. Es soll eine mehrjährige Bewitterung beobachtet werden. In einem weiteren Projekt gemeinsam mit Pavatex werden die Erkenntnisse dazu genutzt, synthetische Bindemittel in Dämmplatten auf Holzbasis zu reduzieren und durch Biopolymere zu ersetzen.