Kontakt Mediadaten Offene Stellen inserieren
Hingucker

Ein Tornado im Foyer

14 m Ausladung und stützenfrei: diese Treppe ist auch konstruktiv speziell. 
Ein massives Stahlskelett ist unter den Holzverkleidungen verborgen. 
Jeder der unzähligen Rundstäbe ist ein Einzelstück und passt nur an einem Ort. 
Die hoch komplexe Montage dauerte vier ganze Monate. 
Die Rundstäbe aus amerikanischem Tulipwood wurden mehrfach verleimt. 
Auch wenn es wild aussieht: jedes Einzelteil wurde genau berechnet. 

Diese Treppen-Skulptur zieht die Blicke auf sich und bringt Bewegung und die vier Stockwerke hohe Eingangshalle. Das Ganze besteht aus der spiralförmigen Treppe und einem Element, das einem Tornado gleicht. Am oberen Ende des ersten Stockwerks vereinen sich Treppe und Tornado, und der Abschluss dient als Aussichtsplattform.

 

Die nicht weniger als 14 m ausladende Treppe kommt ohne sichtbare Stützen aus, etwas, das auch viele Fachleute als unmöglich erachteten. Gelöst wurde diese Herausforderung mit einem massiven Metallskelett, das rundum mit Holzstäben verkleidet ist. Die Rundprofile wirken fliessend und flexibel, sind aber extrem robust und stabil.

 

Insgesamt wurden rund 120 m3 amerikanisches Tulipwood verwendet, um die erforderlichen 9000 Laufmeter Rundprofile herzustellen. Jeder einzelne Teil wurde im Vorfeld genau berechnet, auf CNC-Maschinen gefräst und gekennzeichnet: keiner liess sich gegen einen anderen austauschen. Die sehr aufwändige Montage gestaltete sich wie ein riesiges Puzzle und dauerte vier Monate.

 

Diese verrückte Treppe steht in Tel Aviv, und zwar in der Eingangshalle des Amot Atrium Tower, einem 158 m hohen gläsernen Wolkenkratzer. Entworfen hat sie der Architekt Oded Halaf, die Umsetzung übernahm Tomer Gelfand. Was aussieht wie von Hand gezeichnet und rasch hingeworfen, ist in Wirklichkeit das Resultat höchst komplexer Berechnungen und das Produkt zahlloser Einzelteile.