Kontakt Mediadaten Offene Stellen inserieren
Fach-Info

Im Gleichschritt mit der EU?

Bild: FSC 

Lignum als Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft begrüsst die Schaffung einer Holzhandelsverordnung, die sich mit derjenigen der EU deckt. Denn damit fällt ein Handelshemmnis im Export. Die Branche befürchtet jedoch, dass bei einseitiger Inkraftsetzung ohne vertragliche Lösung mit der EU ein neuer Nachteil entstehen könnte: Stark erhöhter administrativer Aufwand bei den Importen. 

 

Das Ziel der Holzverbände besteht darin, ein bestehendes Handelshemmnis für Schweizer Holzexporte in die EU zu beseitigen. Mit Einführung der Schweizer Holzhandelsverordnung scheint dieses Ziel greifbar. Entscheidend ist jetzt, ob mit der EU eine gegenseitige Anerkennung der Regelungen zustande kommt. Wenn nicht, ist das Problem der Schweizer Exporte vorderhand nicht gelöst und es droht der erwähnte Mehraufwand für Importe.

 

Der Bundesrat solle deshalb die Einführung der Holzhandelsverordnung parallel zu einer Verankerung in den bilateralen Verträgen prüfen, fordert Lignum. Sollte dies nicht möglich sein, gelte es den administrativen Aufwand für die betroffenen Unternehmen der gesamten Holzkette so tief wie möglich zu halten. Die Branchenverbände verlangen aus diesem Grund, eng in die praktische Umsetzung der Holzhandelsverordnung eingebunden zu werden.

Die Differenz zur Schweizer Deklarationspflicht

Die Schweiz strebt eine Holzhandelsverordnung nach Massgabe der EU-Holzhandelsverordnung EUTR an, weil diese ein komplett anderes Ziel verfolgt als die seit 2012 geltende Schweizer Deklarationspflicht für Holz und Holzprodukte. Die EUTR nimmt Erstinverkehrbringer in die Pflicht, um illegal geschlagenes Holz vom Markt fernzuhalten; die Schweizer Deklarationspflicht verlangt dagegen allein den Nachweis von Holzart und Herkunft gegenüber den Konsumenten. 

Diese Differenz hat dazu geführt, dass die Exporteure von Schweizer Holzprodukten in den letzten Jahren empfindliche Einbussen erlitten haben, weil ihre Erzeugnisse in der EU als aus einem Drittland stammend taxiert werden. (hw)