«Den Konkurs wird es nicht geben»

Am Freitag, 5.
September 2025, informierte das Schreinerausbildungszentrum Zürich (SAZ) über
seine kritische Finanzlage. Um den Betrieb zu sichern, sei eine
Sofortfinanzierung von 300’000 Franken bis Anfangs Oktober 2025 notwendig. Wenn
das Geld nicht zusammen komme, drohe der Konkurs und dadurch der Verlust von 40
Ausbildungsplätzen für Schreinerlernende.
Grosses Echo
Der Hilferuf hat ein grosses
Echo ausgelöst. Das Schweizer Fernsehen berichtete darüber, genauso wie die
grossen Tageszeitungen und verschiedenste Portale. «Es ist wahnsinnig, was seither
abgeht», sagt Markus Bosshard, Verwaltungsratspräsident des SAZ. Der Gang an
die Öffentlichkeit habe etwa im Zürcher Gemeinderat Postulate bewirkt und auch
im Kantonsrat werde darüber diskutiert, ohne dass sie diese Gremien direkt
angegangen seien.
Unterstützung durch Crowdfunding
Auch Eltern der Lernenden
engagierten sich sehr für das Überleben des SAZ, wie Markus Bosshard erläutert.
Ein Crowdfunding wurde eingerichtet, auf dem Spenden und andere Formen der Unterstützung
möglich sind. Der Verwaltungsratspräsident ist denn auch sehr zuversichtlich
für die nähere Zukunft: «Den Konkurs wird es nicht geben».
Jährlich 250’000 Franken
Gemäss Markus Bosshard
sind in den letzten Tagen Kontakte entstanden zu Stiftungen und anderen
möglichen Geldgebern. Sie sind mittelfristig wichtig, weil das SAZ auch einen
jährlichen Beitrag von 250’000 Franken benötigt, um seine Existenz zu sichern.
Und die Verantwortlichen freuen sich, wenn durch die aktuelle Präsenz in der Öffentlichkeit
Kundenaufträge hereinkommen, die im SAZ ausgeführt werden können.
Probleme sind nicht neu
Vor über 130 Jahren
gegründet, wird das SAZ seit 2017 als eigenständige Genossenschaft betrieben. Trotz
grossem Engagement und einer Reorganisation im Jahr 2024 blieb die
wirtschaftliche Situation schwierig. Fehlende öffentliche Mittel, ungenügende
Auftragslage und anhaltende Personalfluktuationen führten 2025 zu einer Lage,
in der eine nachhaltige Weiterführung ohne externes Geld nicht mehr realistisch
ist.