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Hingucker

Herr der Ringe

«In der Holzbearbeitung bin ich ein völliger Anfänger», sagt Josh Wright. Alles was er mittlerweile könne, habe er sich selbst beigebracht. Entsprechend unvoreingenommen packt der knapp 20jährige Amerikaner Neues an. Wirklich neu sind für ihn klassische Rahmen- und Kasteneckverbindungen. Weil er schnell feststellt, dass stumpfe Verleimungen nicht halten, versucht er sie mit eingelassenen Ringen aus anderen Materialien zu verstärken.

 

 

Beim Umsetzen der spannenden Idee tut sich Josh Wright allerdings schwer. Nicht nur wegen mangelnder Erfahrung, auch wegen seiner bescheidenen Einrichtung. Die Lochsäge zum Einlassen der Ringe führt er zum Beispiel von Hand, um den Zentrumsbohrer weglassen zu können, verwendet er Lehren aus Sperrholz. Darunter leidet halt die Präzision.

 

Natürlich ist es schwierig, Rohrstücke für die Ringe aufzutreiben, deren Durchmesser und Wandstärken genau auf die Lochsägen passen. Deshalb stellt Josh Wright auf einem 3D-Drucker selbst Ringe in den richtigen Abmessungen her. Das funktioniert ziemlich gut, führt aber zu Stabilitätsproblemen, weil der Kunststoff reissen kann. 

 

Wie die Bruchtests im Video zeigen, hat die Position der Ringe grosse Auswirkung auf die Stabilität der Verbindung. Es gilt die unterschiedlichen Eigenschaften von Längs- und Querholz zu berücksichtigen.

Professionell ausgeführt, bietet diese Verbindung interessante Möglichkeiten, insbesondere im dekorativen Bereich, zum Beispiel mit Holz-Metall-Kombinationen. Wer an der Belastbarkeit zweifelt, kann ja herkömmliche Verbindungen nachträglich mit Metalleinlagen attraktiv gestalten. (hw)