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Fach-Info

Vom Abfallprodukt zum Kundengeschenk

Für mehr Nachhaltigkeit: Setzschalen gemacht aus Hobelspänen und Reisstärke. 
Kundengeschenk mit positiver Wirkung: bepflanzte Setzschalen.  
Vom Baum zum Holz zum Möbel und wieder zurück zum Baum. (Bllder: Karina Hoffmann) 

Wo geschreinert wird, fallen unweigerlich Späne. Diese landen in der Regel als Heizmaterial im Ofen und werden so dem Stoffkreislauf entzogen. Sauber getrennt, lassen sie sich auch anders nutzen. Das zeigt die Idee der jungen Schreinerin Karina Hoffmann. Sie verarbeitet Hobelspäne zu kompostierbaren Setzschalen für Pflanzen, beispielsweise für einen Baum.

Neuer Verwendungszweck für Sushi Reis

Die Suche nach dem richtigen Bindemittel gestaltete sich eher expermentiell und liest sich wie ein Kochrezept: Mehl und Wasser, Eiweiss oder Gelatine mit Essig. Aber entweder entsprach die Optik nicht den Vorstellungen, die Schalen zerbröckelten oder sie rochen unangenehm.  

 

Sushi Reis führte schliesslich zum gewünschten Ergebnis. Der Reis wird im Wasser zerkocht, bis er eine klebrige Konsistenz erreicht. Mit den Spänen vermischt, härtet die Masse schnell aus. Es entsteht eine homogene Oberfläche. Diese wird bei viel Feuchtigkeit wieder weich, was den Setzlingen ermöglicht, ihre Wurzeln durch die Schale wachsen zu lassen.

Für jeden das richtige Pflänzchen

Fertig bepflanzt mit einem Jungbäumchen - und zusammen mit dem fertigen Möbel übergeben - werden die Setzschalen zum natürlichen und sympathischen Kundengeschenk. Nicht alle haben zuhause Platz für einen Baum. Darum gibt es die Schalen in verschiedenen Grössen. Passend für beispielsweise Zwergsonnenblumen, Vergissmeinnicht, Thymian oder Lavendelpflanzen.

 

Das Grundmodell misst 8 × 8 × 11 cm. Die Modellform besteht aus Schaumstoff und einem Holzsockel.  

Abfallprodukt als wertvolle Ressource

Karin Hoffmann hat das Verwertungskonzept im Rahmen ihrer Abschlussprüfung zur Gestalterin des Handwerks an der Akademie für Handwerksdesign in Aachen, Gut Rosenberg, erarbeitet. Ursprung war die Tatsache, dass es an ihrem Arbeitsort bei der Tischlerei Beule in Brilon D bisher keine sinnvolle Verwendung gab für die Späne. (mw)