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Hingucker

Bäumige Treppe

Die Äste von Bäumen waren wohl die ersten Leitern der Menschheit, später entwickelten sich aus Leitern unsere heutigen Treppen. Der Bezug von Bäumen zum Treppenbau ist also gegeben. Warum dann nicht gleich einen Stamm verwenden, wie er gewachsen ist, statt das Holz zuerst zu sägen? Die Firma Oswald aus Gaissach (D) hat schon mehrere Baumtreppen ausgeführt. Jede von ihnen hat individuelle Eigenheiten und ihre eigene Geschichte.

 

 

Schon das Ernten des Baumes ist ungewöhnlich. Statt dass man ihn fallen lässt, wird er von einem grossen Kran angehoben und sorgfältig abgelegt. So kann ein unerwünschter Bruch verhindert werden und die später sichtbaren Äste knicken nicht ab. Sie werden am liegenden Baum eingekürzt, damit der Stamm in die Trocknungskammer passt. Anschliessend löst man in Handarbeit die Rinde und schleift das Holz.

 

Ein wesentlicher Teil an der Baumtreppe besteht aus herkömmlichem Treppenbau. Die Planung sowie das Fräsen von Wangen, Stufen und Handläufen führen die Fachleute von Oswald mit modernsten Hilfsmitteln aus. Als Spezialität werden bei diesem Projekt die Eichenstufen mit Baumkanten ausgeführt.

 

Doch wie bringt man einen über mehrere Geschosse reichenden Baum überhaupt ins Gebäude? Im vorliegenden Fall konnte ihn ein Kran durch das günstig platzierte Dachfenster ins Treppenhaus absenken, wo er mit Hilfe von Laser ausgerichtet und fixiert wurde. Nach dem Montieren der Wandwangen liessen sich die im Stamm fixierten Stufen genau anreissen und von Hand einstemmen. (hw)