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Fach-Info

Holz spielt die zentrale Rolle

Bereits im Dezember 2024 soll die Kathedrale Notre Dame wieder geöffnet werden. 
Über 50 massive Holzkonstruktionen sind zum temporären Sichern des Gebäudes erforderlich. 
Der berühmte Vierungsturm im Vollbrand, kurz vor dem Einsturz. 

Am 15. April 2019 brannte die Kathedrale Notre Dame in Paris. Der Feuerwehr gelang es, den Brand im Wesentlichen auf den Dachstuhl aus Holz zu begrenzen. Von ihm stürzten bis zum Ende des Brandes etwa 1300 Eichenbalken ein. Bevor der Wiederaufbau begonnen werden konnte, mussten die stehen gebliebenen Gebäudeteile vorübergehend gesichert werden. Dazu waren über 50 massive Holzkonstruktionen erforderlich. 

Schäden auch durch Rauch und Löschwasser

Die Westfassade mit den Haupttürmen, die Wände des Mittelschiffs neben dem Strebewerk sowie grosse Teile des Deckengewölbes und der Chorumgänge blieben weitgehend stabil. Grösstenteils erhalten blieb auch die Kirchenausstattung, obwohl sie teilweise durch Hitze, Rauch, Russ und Löschwasser verschmutzt und beschädigt wurde.

Der berühmte Vierungsturm als Knacknuss

Anhand vieler noch vorhandener Aufzeichnungen konnten die zuständigen Fachleute nachvollziehen, wie die Kathedrale vom 12. bis ins 14. Jahrhundert gebaut wurde. Als besondere Schwierigkeit stellte sich die Rekonstruktion des schlanken Vierungsturmes aus Holz dar. Er war neben den beiden Türmen der Westfassade der dritte und bis 2019 höchste Turm des Weltkulturerbes. Er soll im laufenden Jahr aufgerichtet werden.

Zu viele Holzspenden

Bereits 2021 wurden für die Wiederherstellung des einst 96 m hohen Spitzturms mehr als 1000 Eichenstämme bereitgestellt. Sowohl private als auch öffentliche Waldbesitzer aus ganz Frankreich stellten sie zur Verfügung. Die Spendenbereitschaft war schon fast zu gross: Die Verantwortlichen mussten schweren Herzens Angebote von Waldbesitzern zurückweisen, die alte Eichen spenden wollten.

Der Endtermin steht bereits

Wenn alles gut geht, soll die Kathedrale bereits im Dezember 2024 wieder für die Öffentlichkeit und den Gottesdienst geöffnet werden. Präsident Emmanuel Macron persönlich bestätigte diesen Termin kürzlich. Danach sollen nur noch Arbeiten ausserhalb des Gebäudes ausgeführt werden. (hw)